Climate Time Machine – zentrale Erkenntnisse
Die NASA Climate Time Machine nutzt Satellitendaten und historische Messungen, um zu zeigen, wie sich das Klima seit Beginn der Industrialisierung verändert hat. Sie macht die Dynamik des Klimawandels in mehreren zentralen Bereichen sichtbar: CO₂-Konzentration, globale Temperaturen, Meereis, Eisschilde, Meeresspiegel und Ozeanwärme.
CO₂ in der Atmosphäre
- Vor 1850 lag der CO₂-Gehalt konstant bei ca. 280 ppm (parts per million).
- Heute (2020er Jahre) über 420 ppm – ein Anstieg um rund 50 %.
- Solch hohe Werte gab es seit mindestens 800.000 Jahren nicht.
- Ursache: vor allem die Verbrennung fossiler Brennstoffe (Kohle, Öl, Gas) und Abholzung.
- CO₂ ist das wichtigste Treibhausgas, das die Wärme in der Atmosphäre zurückhält.
Globale Temperaturen
- Seit 1880 ist die Durchschnittstemperatur um ca. 1,1 °C gestiegen.
- Die letzten 10 Jahre waren die wärmsten seit Beginn der Messungen.
- Besonders stark: Arktis und Antarktis (doppelt so schnelles Erwärmen wie globaler Durchschnitt).
- Folgen: mehr Hitzewellen, Dürren, aber auch stärkere Niederschläge und Stürme.
Meereis in der Arktis
- Seit Beginn der Satellitenmessungen (1979) ist die Sommerminimum-Fläche des arktischen Meereises um ca. 40 % geschrumpft.
- Weniger Eis = geringere Albedo (Reflexion der Sonnenstrahlung) → verstärkte Erwärmung → Teufelskreis.
- Das Schmelzen beeinflusst auch Tierarten (Eisbären, Robben) und die Schifffahrt.
Eisschilde
- Grönland: verliert jährlich ca. 270 Milliarden Tonnen Eis.
- Antarktis: etwa 150 Milliarden Tonnen pro Jahr.
- Das Schmelzwasser fließt direkt in die Ozeane → Meeresspiegelanstieg.
- Durch Aufbrechen von Schelfeis beschleunigt sich der Abfluss der Gletscher.
Meeresspiegel
- Seit 1900 um ca. 20–25 cm gestiegen.
- Geschwindigkeit des Anstiegs:
- 20. Jahrhundert: ca. 1,5 mm/Jahr
- Seit 1993: ca. 3,6 mm/Jahr (doppelt so schnell).
- Folgen: Bedrohung von Küstenstädten, Versalzung von Böden, Überschwemmungen in tief liegenden Ländern (z. B. Bangladesch, Pazifikinseln).
Ozeanwärme
- Ozeane speichern über 90 % der zusätzlichen Wärme.
- Folgen:
- Stärkere Tropenstürme (z. B. Hurrikane, Taifune), da warmes Wasser Energie liefert.
- Korallenbleiche durch höhere Wassertemperaturen.
- Veränderung globaler Meeresströmungen (z. B. Golfstrom), die Klima und Wetter weltweit beeinflussen.
Zusammenhänge
- Mehr CO₂ → mehr Wärme → Schmelzen von Eis → Meeresspiegelanstieg.
- Wärmere Ozeane → mehr Energie für Stürme + Bedrohung von Ökosystemen.
- Schmelzende Eisschilde + weniger Meereis → Rückkopplungseffekte (Erwärmung verstärkt sich selbst).