Das farbenfrohe Mädchen auf dem Mond

Es war einmal in einer nicht allzu fernen Zukunft, da ging eine Schulklasse auf einen ganz besonderen Ausflug – zum Mond. Die Kinder waren aufgeregt, ihre Raumanzüge glänzten unter der kühlen Sonne, und ihre Rakete stand majestätisch auf der grauen Mondoberfläche. Zwischen den Steinen und Kratern war alles eintönig und grau. Alles – außer einer Schülerin namens Mira.

Mira hatte ihre Buntstifte dabei. Ihre Stifte waren in allen Farben des Regenbogens, und obwohl der Mond faszinierend war, konnte sie nicht anders, als sich hinzusetzen und zu malen. Die anderen Kinder liefen weiter, neugierig auf die fremden Landschaften, aber Mira blieb. Sie malte die Krater in leuchtendem Gelb, den Himmel in tiefem Blau und die grauen Steine in sattem Grün.

Doch als sie aufblickte, war die Klasse verschwunden. Der Schulbus – eine große silberne Rakete – war bereits gestartet. Sie war allein.

Gerade als Mira sich hilflos fühlte, tauchten aus den Kratern graue Mondmännchen auf. Sie waren klein und unscheinbar, genauso grau wie der Mond selbst. Doch als sie Miras farbenfrohe Zeichnungen sahen, blieben sie stehen und staunten. Sie hatten noch nie so etwas wie Farben gesehen.

„Das sind Farben,“ sagte Mira lächelnd. „Mit ihnen kann man alles bunt machen!“

Die Mondmännchen waren begeistert. Sie nahmen die Stifte vorsichtig in die Hände und begannen, auf den grauen Steinen herumzumalen. Rote Linien, blaue Kreise – alles leuchtete plötzlich inmitten der tristen Mondlandschaft. Die Mondmännchen lachten und staunten über die leuchtenden Farben, die sie nie zuvor gesehen hatten. Sie fragten sich, wie es wohl wäre, wenn der ganze Mond so bunt sein könnte.

Das größte Mondmännchen hielt plötzlich inne. Es hatte nur noch zwei Stifte in den Händen: einen roten und einen blauen. Es sah Mira fragend an.

„Aus Rot und Blau kann man noch viel mehr Farben mischen,“ sagte Mira, „ihr werdet überrascht sein, was alles möglich ist.“

In diesem Moment hörte Mira das vertraute Brummen einer Rakete. Ihr Lehrer kam zurück. Er hatte bemerkt, dass sie fehlte, und war schnell zurückgekehrt, um sie abzuholen. Die Mondmännchen winkten traurig, als Mira in die Rakete stieg.

„Behaltet die Stifte,“ sagte Mira lächelnd. „Ihr könnt noch viele neue Farben entdecken.“

Die Rakete hob ab, und als Mira aus dem Fenster schaute, sah sie die Mondmännchen, die glücklich mit ihren roten und blauen Stiften spielten. Sie hatten vielleicht nicht viele Farben, aber sie stellten sich schon jetzt vor, was sie alles daraus machen könnten.

Und wie konnte der Mond jetzt ein bisschen bunter werden? Was denkst du haben sich die Mondmänchen ausgedaucht um noch mehr als rote und blaue Farben zu sehen.