Vergleich der Eigenschaften von Alkoholen zu Alkanen – Chroming II

Alex:
Yo Sam… äh… ich glaub, ich hab ein Problem mit meinem Algorithmus 😅
Seit ich nach Chroming gesucht hab, zeigt mir TikTok jetzt irgendwelche Leute, die Alkoholdämpfe inhalieren.
Ich dachte erst: „Naja, Alkohol kann man ja trinken… vielleicht ist das nicht so gefährlich?“
Oder?
Sam:
STOP.
Alex, nein. Gar nicht.
Alkohol inhalieren ist NICHT harmloser.
In manchen Punkten sogar gefährlicher als Chroming.
Alex:
Hä? Aber Alkohol… ich mein… das ist doch einfach Wodka oder so?
Manche Eltern trinken jeden Abend ein Glas.
Sam:
Ja. Trinken.
Nicht einatmen.
Das macht einen riesigen Unterschied.
Alex:
Warum denn?
Sam:
Okay, kurze Chemie-Realität:

1. Die Lunge ist ein Turbo-Einlass ins Blut
Alkoholdämpfe gehen direkt durch die Lunge ins Blut.
Keine Leber dazwischen, die abbauen kann.
Keine Magenwand, die bremst.
→ Wirkung kommt ultraschnell
→ Überdosis kommt auch ultraschnell

2. Alkohol kann man kaum „dosieren“, wenn man ihn einatmet
Beim Trinken merkst du:
„Okay, bin betrunken.“

Beim Einatmen:
Du merkst es erst, wenn’s schon zu spät ist.
Dein Gehirn macht: „Hallo? Ich bin aus.“

3. Atemwege + Ethanol = schlechte Kombi
Alkoholdampf kann:
– Atemwege reizen
– Schleimhaut verätzen
– Hustenreflex ausschalten
→ Man kippt um und erstickt, weil man nicht mehr normal atmet.
Alex:
Klingt schon beschissen.
Aber warum wirkt’s so mega schnell?
Sam:
Ja, das gleiche Prinzip wie bei Chroming:

Ethanol ist fettlöslich.
Nervenzellen bestehen aus fetthaltigen Membranen.

→ Alkohol geht da durch wie durch eine offene Tür.
→ Gehirn wird schnell gedämpft.
→ Bewusstsein weg.
→ Atmung kann aussetzen.

Und weil es über die Lunge kommt, geht das viel schneller als beim Trinken.
🟦 Alex:
Okay… aber wie entstehen überhaupt diese Dämpfe?
Alkohol kocht doch erst bei… 80 Grad oder so?
Sam:
78 °C genau – aber:
Schon ab 20–25 °C verdampft ein Teil vom Alkohol.
Nicht alles, aber genug, um Dämpfe zu bilden.

Und wenn jemand das in einem geschlossenen Raum macht:

→ Konzentration steigt
→ Atmung zieht immer mehr rein
→ Der Körper hat 0 Kontrolle
→ BOOM – Überdosis in Sekunden
🟦 Alex:
Und wie ist das mit anderen Alkoholen?
Gibt’s da auch Unterschiede wie bei Butan/Propan?
Sam:
Ja, voll!

1. Methanol (CH₃OH)
– Noch leichter flüchtig
– Aber VOLL giftig
– Schon kleine Mengen machen blind
– Einatmen = absolut tödlich

2. Isopropanol (Propanol)
– Verdampft schneller als Ethanol
– Lungenreizungen
– Atemdepression
– Wird zu Aceton abgebaut (auch nicht toll)

3. Höhere Alkohole (Butanol, Pentanol…)
– Weniger flüchtig
– Dafür giftiger und stärker reizend
– Riechen oft stechender
– Nervenschädigend

👉 Chemie-Merksatz:
Kürzere Alkohole = flüchtiger = schneller in der Luft.
Höhere Alkohole = giftiger = stärker reizend.
Alex:
Alter… ich dachte, Alkohol inhalieren wäre irgendwie „weniger schlimm“.
Aber das klingt nach Turbo-K.O.-Modus.
Sam:
GENAU.
Nur weil man’s trinken kann, heißt das nicht, dass Einatmen okay ist.
Die Wirkungswege im Körper sind komplett unterschiedlich.
Alex:
Okay, okay.
Ich scroll an sowas vorbei.
Die Laufchallenge bleibt mein Ding 😂
Sam:
Sehr gut.
Und wenn dein Algorithmus wieder weird wird → einfach blocken oder „nicht interessiert“ drücken.
Alex:
Mach ich.
Danke für die Chemie-Notaufnahme, Dr. Sam 😄
Sam:
Immer gern.
Chemie rettet Leben, Bro ✌️
Begriff Definition / Bedeutung
Alkoholinhalation Aufnahme von Alkoholdämpfen über die Lunge; führt zu extrem schneller und unkontrollierter Aufnahme ins Blut.
Dampfdruck Gibt an, wie stark ein Stoff bei gegebener Temperatur verdampft. Höherer Dampfdruck → mehr Dämpfe → schnelleres Einatmen.
Siedepunkt Temperatur, bei der ein Stoff kocht. Alkohol verdampft aber schon deutlich vorher und bildet inhalierbare Dämpfe.
Lipophilität / Fettlöslichkeit Ethanol und viele Alkohole lösen sich gut in Fetten → gelangen leicht in Gehirnzellen → schnelle Wirkung.
Diffusion in der Lunge Prozess, bei dem Gase/Dämpfe direkt aus der Lunge ins Blut übertreten – viel schneller als bei Aufnahme über Magen.
Atemdepression Gefährliche Verlangsamung der Atmung durch Einwirkung auf das Atemzentrum im Gehirn — tritt bei Alkoholdämpfen schneller auf.
Verätzungen / Reizungen Alkoholdämpfe können Schleimhäute reizen und entzünden; besonders riskant bei Isopropanol oder höheren Alkoholen.
Hypoxie Sauerstoffmangel im Gehirn; Alkohol verdrängt Sauerstoff in der Atemluft → Ohnmacht / Erstickungsrisiko.
Überdosis Eintritt eines zu hohen Alkoholspiegels im Blut; bei Inhalation innerhalb weniger Atemzüge möglich.
Toxizität Giftigkeit eines Stoffes. Methanol und höherkettige Alkohole sind deutlich toxischer als Ethanol.
Alkohol Formel Siedepunkt (°C) Flüchtigkeit Besondere Gefahren bei Inhalation
Methanol CH₃OH 65 hoch Extrem giftig; schon geringe Mengen können Erblindung oder Tod verursachen; inhalierte Dämpfe sehr gefährlich.
Ethanol C₂H₅OH 78 mittel Schnelle Aufnahme in Blut über die Lunge; Umgehung der Leber → massive Vergiftungsgefahr; Reizung der Atemwege.
Isopropanol (2-Propanol) C₃H₇OH 82 mittel Stärkere Atemwegsreizung als Ethanol; führt zu Atemdepression; Abbauprodukt Aceton ist ebenfalls reizend und toxisch.
1-Propanol C₃H₈O 97 gering Giftiger als Ethanol; wirkt stärker narkotisierend; reizt Schleimhäute; langsamer verdampft, aber trotzdem gefährlich.
Butanol (1-Butanol) C₄H₉OH 117 gering Sehr reizend; neurotoxisch; kaum flüchtig aber schon geringe Dampfmengen können schwindelig oder bewusstlos machen.
Isobutanol / tert-Butanol C₄H₁₀O 82–108 mittel Stark reizend; schneller narkotisierender Effekt; kann Atemdepression auslösen; giftiger als normales Butanol.